Instrumente
Ensembles
Genres
Komponiste
Presteerders

Lirieke: Konstantin Wecker. Genug ist nicht genug. Frieden Im Land.


Das Land steht stolz im Feiertagsgewand.
Die Zollbeamten sind schon aufgeputzt.
Sogar die Penner haben Ausgang, und am Rand
sind ein paar Unverbesserliche noch verdutzt.
Die alten Angste, pittoresk gepflanzt,
treiben sehr bunte neue Bluten.
Die Bullen bei?en wieder, und der Landtag tanzt.
Endlich geschafft: ein Volk von Phagozyten.
Jetzt ist es allen klar: Der Herr baut nie auf Sand.
Es herrscht wieder Frieden im Land.

Vereinzelt springen Terroristen uber Wiesen.
Wie chic. Die Fotoapparate sind gezuckt.
Die alten Burgerseligkeiten sprie?en,
die Rettung, Freunde, ist gegluckt.
Die Schuler schleimen wiederum die Wette.
Die Denker lassen Drachen steigen.
Utopia onaniert im Seidenbette,
die Zeiten stinken, und die Dichter schweigen.
Wie schon, da? sich das Recht zum Rechten fand:
Es herrscht wieder Frieden im Land.

Ich will mich jetzt mit einem runden Weib begnugen,
drei Kinder zeugen, Eigenheime pflanzen und
die Menschheit einfach mal um mich betrugen.
Wohin denn leiden - schlie? mir, Herr, den Mund.
Wirf mir die Augenbinden runter und den Stirnverband:
Es herrscht wieder Frieden im Land.