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Lirieke: Udo Jürgens. Glut Und Eis.

Da? ich in mir ruhen sollte
in Bewu?tsein und Sein -
wie gestandener Wein,
den man gern mit Freunden trinkt,
der Gesprache mit sich bringt -
Ehrlich, offen, tolerant -
sagt mein Verstand.

Da? ich gro? und stark sein sollte,
wie die Eiche im Sturm -
in den Schlachten ein Turm,
Standfest, sicher, ungebeugt,
von mir selber uberzeugt
und von allen anerkannt -
sagt mein Verstand.

Aber da? ich schwanken mu?,
mit zwei Seelen in der Brust,
zwischen Hoffnung und Frust
als erwachsenes Kind,
wie die Pappel im Wind,
zwischen Freude und Schmerz -
sagt mir mein Herz.

Ewig hin- und hergerissen,
zwischen Sehnsucht und Gewissen -
Hier, was ich fuhle - da, was ich wei? -
in Gefahr mich zu verletzen
an den eig'nen Gegensatzen -
hier viel zu kalt und da viel zu hei? -
GLUT UND EIS - GLUT UND EIS - GLUT UND EIS.

Da? ich alles hassen sollte,
was die Zukunft zerstort,
die den Kindern gehort -
was den Regenbogen bricht,
der aus Wasser, Luft und Licht
ihre Aussicht uberspannt -
sagt mein Verstand.

Aber da? ich lieben mu?,
wenn ich noch so traurig bin.
Auf der Suche nach Sinn
im gesungenen Wort,
bis zum letzten Akkord,
des letzten Konzerts,
sagt mir mein Herz.

Heut' zerstort am Boden liegen,
doch auf Brechen und auf Biegen,
morgen wieder aufgestiegen
um jeden Preis -
kalt und hei? -
GLUT